Es sollte im Herbst noch ein Marathon werden und da ich in Frankfurt noch nie gelaufen bin und der Lauf dort schön spät war, fiel die Wahl auf ihn. Es wurde ein Komplettwochenende mit einem beeindruckenden Don Carlo in der Oper, der Feiniger Retrospektive im Schirn und einer Stadtrundfahrt im Doppeldecker, der mich die Laufstrecke kennenlernen ließ.
Unaufgeregt stand ich am Start, nur die Wettervorhersage beunruhigt mich etwas. Die ersten Kilometer durch die Hochhäuser waren beeindruckend, wenn Wolkenkratzer aus der Ferne auch spektakulärer als von unten sind. Ich bedauerte etwas, dass es nicht länger am Main entlang ging, bevor die Strecke ab Kilometer 15 in überall ähnliche Vorstädte führte. Hier waren nur die Zuschauer auf Campingstühlen und Imbissen motivierend.
Immer mal wieder nieselte es leicht, was noch fast angenehm war. Bis Kilometer 25 hielt ich einen Schnitt von 5:50 Minuten pro Kilometer, dann ging ich ein Stück an der Verpflegungsstelle. Ab Kilometer 30 änderte sich alles. Der Regen wurde immer stärker und ich war platt und musste immer wieder ein Stück gehen.
Irgendwie war es fast egal, als es bei Kilometer 36 fast am Ziel vorbei ging und das Wasser in die Schuhe lief. Auf der Runde durch die Hochhäuser hatte ich nun keine Blick mehr für die Sehenswürdigkeiten. Der Wind machte die durchnässten Laufsachen noch unangenehmer und ließ Krämpfe befürchten.
Die kamen nicht aber dafür die Festhallte mit einem beeindruckenden Zieleinlauf. Die Zeit von 4:25:17 h entsprach fast genau der meiner beiden letzten Stadtmarathons und wohl meinem verbliebenen Möglichkeiten. Platz 184 von 310 in der AK zeigt von einer starken Konkurrenz, um es freundlich zu sagen.